Fachlehrer:innen angemessen vergüten

In vielen beruflichen Schulen in Hessen spielen die Fachlehr: innen für arbeitstechnische Fächer eine wichtige Rolle. Bei dieser Beschäftigtengruppe handelt es sich um Kolleginnen und Kollegen, die vor ihrer Lehrtätigkeit einen außerschulischen Beruf erlernt und ausgeübt, sich in diesem qualifiziert haben und dann in den schulischen Dienst gewechselt sind.
Im Unterrichtsalltag der beruflichen Schulen übernehmen die Fachlehrerinnen, die eigentlich für den fachpraktischen Unterricht zuständig sein sollten, bereits seit vielen Jahren identische Aufgaben wie die Lehrkräfte mit beruflichem Lehramt. Fachlehrerinnen leisten in erheblichem Ausmaß Theorieunterricht, bereiten ihren Unterricht vor, korrigieren Ausarbeitungen und Klausuren, sind an Prüfungen beteiligt – auch an der Konzeption, übernehmen Klassenleitungen, Aufgaben in der innerschulischen Organisation und Selbstverwaltung und der Schulentwicklung.
Kurz gesagt: Sie übernehmen identische Aufgaben wie Lehrkräfte mit beruflichem Lehramt, bringen aber zusätzlich wichtige berufspraktische Erfahrungen in den Unterricht ein.
Trotzdem haben Fachlehrer*innen eine höhere Unterrichtsverpflichtung pro Woche und werden deutlich schlechter bezahlt.
Hinzu kommt, dass es in vielen arbeitstechnischen Richtungen immer schwierig wird, überhaupt Interessierte zu finden, die sich eine Tätigkeit an Schulen vorstellen können, nicht zuletzt deshalb, weil gut ausgebildete Beschäftigte auch von der Wirtschaft gesucht sind und das Land Hessen diesbezüglich in Konkurrenz steht. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen würde letztlich also auch dem Dienstherrn nutzen.

Das fordert die GEW

Die GEW Hessen wird in Gesprächen mit der Landesregierung darauf hinwirken, dass in
der Pflichtstundenverordnung der Absatz 5 des § 1 gestrichen wird und so dafür zu sorgen, dass die längst überfällige Angleichung der Zahl der Unterrichtsstunden an die Pflichtstundenzahl für berufsbildende Schulen erfolgt und dass eine Zulage für alle Fachlehrer:innen, die im berufsbezogenen und allgemeinbildenden Unterricht eingesetzt sind, die auch pensionsfähig ist, eingeführt wird.
Die Tarifkommission der GEW Hessen ist aufgefordert, dieses Thema sowie einen Bewährungsaufstieg für langjährig erfahrene Fachlehrkräfte in den nächsten
Tarifverhandlungen (TV-H) zu thematisieren. Dieser soll sich auch im Nachgang in der
Besoldung niederschlagen.

2 Gedanken zu „Fachlehrer:innen angemessen vergüten“

  1. Diese Forderung(en) kann ich nur unterstützen. Diese Forderungen bitte rechtzeitig vor der Tarifrunde „Hessen“ im Frühjahr 2024 formulieren und in die Tarifgespräche einbetten.

  2. Hallo, ich bin mit 44 Jahren Fachlehrer geworden und würde mir wünschen dass sich diesbezüglich etwas bewegt. Wir unterrichten in diversen Klassen und Schulformen theoretische und praktische Inhalte . Die Besoldungsstufen werden auch nur nach langem hin und her angerechnet.

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